MORT(E) by Robert Repino

MORT(E) by Robert Repino

Autor:Robert Repino
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Luzifer-Verlag
veröffentlicht: 2020-11-02T00:00:00+00:00


Bonaparte führte Mort(e) in einen Sicherheitsraum am anderen Ende der Baracken. Auf dem Weg schilderte er die Umgrabung des Gartens. Er und zwei Katzen hätten an den zahlreichen Erdhaufen herumgeschnüffelt, während Olive zusah. Anfangs wäre es eine ermüdende Arbeit gewesen. Sie fanden Gegenstände, die man von einem Hund erwartete, der von seinen Tagen als Haustier fantasierte: einen Knochen, einen Stock und ein Kauspielzeug aus Gummi in Form eines kleinen grünen Aliens.

»Mit drei Augen«, fügte Bonaparte hinzu.

Er hätte die Suche in ein Spiel verwandelt und mit den Katzen Wetten darüber abgeschlossen, wer den besten Geruchssinn besäße. Diese Frage blieb eine fortlaufende Neckerei unter den Spezies. Bonaparte sagte jedes einzelne Mal den Inhalt der Haufen richtig voraus. Selbst unter dreißig Zentimeter Erde konnte er ein Baseballcap, einen Fanghandschuh und eine Bierflasche ausmachen. Letzteres überraschte Mort(e) nicht. Irgendwann hätte Olive ihm sogar Beifall gegen die zunehmend frustrierten Katzen geklatscht.

»Kommen Sie zur Bombe«, drängte Mort(e).

Es gäbe in die Einfahrt geritzte Rillen, erzählte er. Die Vertiefungen bildeten eine gerade Linie vom SUV über den Asphalt bis hin zum Rasen und endeten an einem großen Erdhaufen am Rande des Grundstücks. Selbst Bonaparte hätte den Geruch nicht identifizieren können, obwohl er und die Katzen Metall und Plastik wahrnahmen. Also begannen sie zu graben. Als sie den Apparat fanden, forderte er Verstärkung an und wollte das Haus umstellen lassen. Es spielte keine Rolle, dass Olive vermutlich nicht daran beteiligt war. Während Bonaparte sprach, stellte sich Mort(e) eine Szene vor, in der ein roter Punkt das Haus der armen Olive markierte. Dieser erweiterte sich zu einem See aus Blut, der den gesamten Sektor verschlang.

Mort(e) und das Schwein erreichten den Sicherheitsraum. Zwei Soldaten der Red Sphinx standen Wache. Sie traten beiseite, als er ihnen seine Karte zeigte.

Drinnen gab es keine Fenster und nur einen Tisch, auf dem die noch mit Erde verkrustete Bombe lag. Bonaparte versicherte ihm, dass sie entschärft war. Es handelte sich um einen schwarzen Kasten voller roter und blauer Kabel, was ihn an eine Clownperücke erinnerte. Sie verbanden einen Timer mit einem Block Plastiksprengstoff. Mort(e) war ein wenig erleichtert zu sehen, dass der Apparat keinen biologischen Kampfstoff enthielt. Mit anderen Worten: Es war keine Waffe, die das EMSAH-Virus verbreiten sollte. Averroes war negativ auf die Krankheit getestet worden. Darüber hinaus gab es keine scharfen Metallteile oder Nägel im Gehäuse. Die Bombe diente dazu, ein Gebäude zu zerstören oder vielmehr eine Gruppe Soldaten zu töten oder zu verstümmeln.

»Der Nachbar hatte sie wohl gesehen«, sagte Bonaparte.

Mort(e) nickte. »Averroes musste ihn töten, um ihn zum Schweigen zu bringen. Ihm blieb keine Wahl.«

Hätte Thor ihn nicht mit der Bombe erwischt, hätte er sie sicher in der Sanierungsanlage gezündet. Eine Explosion dort wäre die Art Warnung gewesen, die Briggs erwähnt hatte und einer von ihrem Geruchssinn bestimmten Bevölkerung schnell aufgefallen.

Woher bekam Averroes das Material dafür? Er war kein Soldat. Doch falls es ein Saboteur-Netzwerk da draußen gab, machte es Sinn, dass sie jemanden wie ihn anwarben. Vielleicht hatte ein anderes Mitglied des Widerstands geplant, die Bombe auszugraben und den Job zu beenden.

»Es gibt da noch etwas«, sagte Bonaparte, hob die Bombe und drehte sie auf die Seite.



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